Die Gesundheit unserer Hunde liegt uns besonders am Herzen. Eine Blutuntersuchung ist dabei eines der wichtigsten diagnostischen Instrumente in der Tiermedizin, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen, Therapien zu überwachen oder den allgemeinen Gesundheitszustand zu prüfen. Doch welche Kosten entstehen bei einer Blutuntersuchung beim Hund, wann ist sie sinnvoll und was sollten Sie beachten? Dieser Artikel zeigt Ihnen kompakt und verständlich alle relevanten Informationen rund um das Thema „Blutuntersuchung Hund Kosten“ – von den Arten der Bluttests über den Ablauf bis hin zu den Finanzierungsmöglichkeiten.
Das erwartet Sie in diesem Artikel
Warum ist eine Blutuntersuchung beim Hund wichtig?
Eine Blutuntersuchung liefert Einblicke in wesentliche Körperfunktionen Ihres Hundes und hilft dabei, gesundheitliche Probleme früh zu erkennen. Viele Erkrankungen, wie zum Beispiel Leber-, Nieren- oder Herzprobleme, bleiben anfangs oft unbemerkt, weil sie keine eindeutigen Symptome verursachen. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte ein zentraler Baustein der Vorsorge, vor allem bei älteren Hunden. Auch bei chronischen Leiden (z. B. Diabetes, Cushing) ermöglichen Bluttests ein enges Monitoring und die gezielte Anpassung von Therapien oder Medikamentendosierungen.
Im Überblick:
- Früherkennung von Krankheiten: Viele Erkrankungen (z. B. Leber-, Nieren- oder Herzprobleme) bleiben lange symptomlos. Ein routinemäßiger Bluttest kann frühzeitig Hinweise liefern, bevor sich schwere Symptome entwickeln.
- Monitoring chronischer Erkrankungen: Bei Hunden mit chronischen Leiden (z. B. Diabetes, Cushing, Herzkrankheiten) sind regelmäßige Blutkontrollen unerlässlich, um den Therapieverlauf zu beurteilen oder Dosierungen anzupassen.
- Allgemeiner Gesundheits-Check: Ein Blutbild gibt Aufschluss über das Immunsystem, den Stoffwechsel und andere wichtige Körperfunktionen. Besonders bei älteren Hunden empfiehlt sich eine jährliche Kontrolle.
Wann ist ein Bluttest beim Hund sinnvoll?
- Vorsorgeuntersuchungen: Besonders bei älteren Hunden wird ab einem Alter von etwa sieben bis acht Jahren ein jährlicher Bluttest empfohlen, um frühzeitig Auffälligkeiten zu erkennen.
- Vor Operationen: Ein Blutbild vor einem Eingriff ist sinnvoll, um die Narkosetauglichkeit Ihres Hundes abzuklären und die Narkose gegebenenfalls anzupassen.
- Krankheitsverdacht: Tritt plötzliches Erbrechen, Durchfall, gesteigerter Durst, Fieber, Gewichtsverlust oder andere ungewohnte Symptome auf, schafft eine Blutuntersuchung Klarheit über mögliche Ursachen.
- Langzeittherapien: Wer seinen Hund dauerhaft mit Medikamenten behandelt (z. B. bei Epilepsie, Schilddrüsenerkrankungen), sollte die Blutwerte regelmäßig überprüfen lassen, um sicherzustellen, dass keine Organschäden entstehen.
Welche Arten von Blutuntersuchungen gibt es?
Kleines Blutbild
Das kleine Blutbild umfasst unter anderem die Bestimmung der roten (Erythrozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten), den Hämoglobin-Wert sowie den Hämatokrit und die Thrombozyten. Damit lässt sich zum Beispiel feststellen, ob eine Anämie (Blutarmut), eine Infektion oder eine Störung der Blutgerinnung vorliegt.
Großes Blutbild
Das große Blutbild baut auf dem kleinen Blutbild auf und ergänzt es um weitere Laborparameter, zum Beispiel:
- Leberwerte (ALT, AST, GGT)
- Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff)
- Blutzucker
- Elektrolyte (Natrium, Kalium, Calcium)
So lassen sich Organschäden oder Stoffwechselstörungen noch konkreter einschätzen. Je nach konkreter Fragestellung des Tierarztes können außerdem zusätzliche Spezialparameter (z. B. Schilddrüsenhormone) untersucht werden.
Wie läuft die Blutabnahme beim Hund ab?
- Vorbereitung und Beratung: Tierärzt:innen klären vorab, ob Ihr Hund nüchtern sein sollte. Bei manchen Tests (z. B. Blutzucker, Cholesterin) ist es besser, den Hund vorher 8–12 Stunden nicht zu füttern, damit die Werte nicht verfälscht werden.
- Durchführung in ruhiger Umgebung: Meist wird das Blut aus einer Vene an der Vorderpfote oder am Hals entnommen. Eine ruhige Atmosphäre verringert Stress für das Tier und hilft bei einer zügigen, komplikationslosen Entnahme.
- Nachsorge: Nach der Blutabnahme wird die Einstichstelle kurz gedrückt oder mit einem Pflaster versorgt, um ein Nachbluten zu verhindern. Anschließend erhält der Hund eine kurze Ruhepause.
- Ergebnisauswertung: Die Analyse erfolgt im Labor, wobei die Resultate in der Regel nach 24 bis 48 Stunden vorliegen. Bei Auffälligkeiten oder ungeklärten Befunden können weitere Tests oder Untersuchungsverfahren (z. B. Urin-, Kotanalyse, Röntgen, Ultraschall) sinnvoll sein.
Muss der Hund für die Blutentnahme nüchtern sein?
Ob Ihr Hund nüchtern sein muss, hängt vom genauen Untersuchungsziel ab.
- Routine-Blutbilder (kleines oder großes Blutbild) erfordern häufig keine Nüchternheit.
- Bestimmte Tests, insbesondere Blutzucker- und Cholesterinmessungen, liefern dagegen bessere Ergebnisse, wenn der Hund nicht kurz vorher gefressen hat. Hier ist ein Nüchternzustand von etwa 8 bis 12 Stunden ratsam.
Fragen Sie am besten direkt in Ihrer Tierarztpraxis nach, um sich abzusichern.
Kosten für eine Blutuntersuchung beim Hund
Die Kosten für einen Bluttest beim Hund können je nach Region, Umfang der Tests und Praxis variieren. In Deutschland basiert die Rechnungsstellung auf der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Zusätzliche Faktoren wie Personal-, Geräte- und Laborkosten fließen in die Preisgestaltung mit ein.
- Kleines Blutbild: Zwischen 30 und 60 Euro
- Großes Blutbild: Meist 60 bis 100 Euro oder mehr, abhängig davon, wie viele Parameter untersucht werden
Häufig werden neben der reinen Laboranalyse noch Posten wie die Blutabnahme selbst, die Aufbereitung der Proben, Auswertung und Beratung berechnet. Je nach GOT-Satz (1-fach bis 3-fach oder höher) kann der Endpreis somit zwischen etwa 80 und 130 Euro (zzgl. MwSt.) liegen.
Zusatzuntersuchungen
Werden ergänzende Tests nötig, zum Beispiel Urin-, Kot- oder Allergietests, Röntgen und Ultraschall, ist mit weiteren Kosten zu rechnen. Diese können je nach erforderlichem Umfang zwischen 20 und 200 Euro zusätzlich liegen.
Übernahme der Kosten durch eine Hundekrankenversicherung
Eine Hundekrankenversicherung oder zumindest eine OP-Versicherung kann sich lohnen, wenn Ihr Hund öfter ärztlich behandelt werden muss oder Sie hohe Tierarztkosten absichern möchten.
- Vorsorgeleistungen: Manche Versicherungen übernehmen (anteilig) Routineuntersuchungen wie Bluttests, wenn diese medizinisch sinnvoll sind.
- Kranken- oder OP-Versicherung: Wird die Blutuntersuchung in Zusammenhang mit einer Operation oder der Diagnose einer Krankheit durchgeführt, erstatten viele Versicherer die entstehenden Kosten.
- Tarifvergleich: Achten Sie darauf, in welchem Umfang Ihr gewählter Tarif Laboruntersuchungen abdeckt. Prüfen Sie außerdem Wartezeiten und mögliche Ausschlüsse für bereits bestehende Erkrankungen.
Tipps für einen stressfreien Tierarztbesuch
- Positive Gewöhnung: Berühren Sie zu Hause sanft die Pfoten und Halsregion Ihres Hundes, damit er sich an Berührungen gewöhnt.
- Sicherheit & Ruhe: Ruhige Stimme und sanfte Worte können Ihrem Hund helfen, sich wohler zu fühlen.
- Vertraute Gegenstände: Lieblingsdecke oder Spielzeug mitnehmen, um Angst zu reduzieren.
- Leckerlis als Belohnung: Positive Verstärkung nach der Blutentnahme kann Ängste beim nächsten Besuch abbauen.
- Unterlagen bereithalten: Impfpass, Liste aktueller Medikamente, bekannte Allergien oder Vorerkrankungen.
Weiterführende Links und Quellen
- Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
- Bundestierärztekammer e. V. (Informationen zu tierärztlichen Leistungen)
- Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V.
(Bitte beachten Sie, dass Preise und Konditionen von Praxis zu Praxis variieren können. Informieren Sie sich daher immer individuell bei Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin. Dieser Artikel ersetzt keine professionelle Diagnose oder Beratung.)
FAQ – Häufige Fragen zur Blutuntersuchung beim Hun
In der Regel innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Bei speziellen Tests (z. B. Hormonuntersuchungen) kann es länger dauern.
Ja. Stress, Nahrungsaufnahme und sogar die Tageszeit können bestimmte Werte beeinflussen. Daher sind Wiederholungsmessungen manchmal sinnvoll.
- Jung & gesund: Alle 1–2 Jahre im Rahmen der Vorsorge.
- Seniorhunde oder kranke Hunde: Häufigere Kontrollen (z. B. alle 6 Monate).
- Sprechen Sie Ihren Tierarzt offen auf mögliche Ratenzahlungen an.
- Informieren Sie sich über eine Hundekranken- oder OP-Versicherung, um künftig abgesichert zu sein.
- Holen Sie ggf. eine Zweitmeinung ein, wenn umfangreiche Zusatzuntersuchungen anstehen.